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Internationales Colloquium in Tallinn zu Ehren des großen
estnischen Schachgenies Paul Keres.
Rodi und seine Mutter
Piret Aasmaa, die aus Estland kommt, waren im Januar bei Rodis Großmutter
in Tallinn zu Besuch. Eine Einladung des Filmemachers Ants Vist und des
Schriftstellers Ülo Tuulik machte es möglich, dass die Aasmaas
beim Keres-Kolloquium dabei sein konnten. Rodis Mutter hat mit Wolfgang
Unzicker, Boris Spassky und Viktor Kortchnoi gesprochen, und Rodi hat aufmerksam
zugehört. Hier ist Piret Aasmaas Bericht:
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Anlässlich des 90sten
Geburtstages von Paul Keres hat am 7. 1. 2006 in seiner Heimatstadt Tallinn
ein Internationales Colloquium zu Ehren des großen estnischen Sportlers
stattgefunden. Dabei wurden mehrere Turniere in Estland gespielt. Zahlreiche
seine ehemaligen starken Gegner und Freunde sind zum Jubiläumsturnier
gereist, um Keres Ehre und Anerkennung zu erweisen. |
Gekommen sind Spassky, Karpov,
Kortchnoi, Olafsson, Sosonko, Tajamanov, Wolfgang Unzicker aus München
und neben vielen anderen auch Rodi Aasmaa aus Hamburg. Alle mochten Keres.
Unzicker sah Keres beim
Kiebitzen in Salzburg 1942 das erste Mal. Kennen lernten sich die beiden
1954 in Holland, seit dem Bamberger Jubiläumsturnier von 1968 haben
beide sich sehr gut verstanden und sind eng befreundet gewesen. Unzicker
hat mehrere Male gegen Keres verloren, war aber darüber nicht traurig. |
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Das Deutsche Schachgenie
betrachtete die Niederlage gegen den Esten als Training für sich,
und Paul Keres sei ihm ein guter Lehrer gewesen. Wie viele aus seine Zeit
glaubte auch Paul Keres nicht, dass der Computer bessere Fähigkeiten
haben wird als ein Mensch. Der Deutsche Großmeister hat uns heute
seine Meinung über Schachspiel gegen den PC verraten. Durch den Computer
sei der Zauber des Schachs verloren gegangen, weil die Analyse die menschliche
Denkweise überschreite und weitere menschliche psychologische Spannung
dabei fehle. |
Über Paul Keres Unglück,
immer der Zweite zu sein, meinte Unzicker, dass Keres unter dieser Last
immer gelitten hätte. Keres war ein „unglücklicher Mann“ aus
„einem unglücklichen Land.“ „Er war der Papst der Schachwelt, den
ich liebte - mit der liebevollen Betrachtung eines Sohnes“, sagt
Spasski und bewunderte die moralische Sichtweise und Spielkultur von Paul
Keres. |
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„Es war schön in Tallinn,
und dieses einmalige Treffen vergesse ich nie“, sagt
Rodi Aasmaa.
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